„In Hausen wurde zünftig Kirmes gefeiert und die Anschlussgebühren kassiert“

13.10.2015 – 16:07 Uhr

Hausen (Eichsfeld). Am Wochenende feierte Hausen seine alljährliche Kirmes, die nicht nur die gut gelaunte Dorfbevölkerung in die Kirche oder Festhalle zog. Nach einem vergnüglichen Oktoberfest und dem Kirmestanz mit „Inside“ stand der große Kirmesumzug auf dem Programm.

Die Hausener Kirmesburschen in mexikanischer Begleitung beim diesjährigen Festumzug. Foto: Juvita Sappelt
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Auf den kreativen und bunt geschmückten Wagen war die Stimmung ausgelassen, und am Straßenrand standen viele Schaulustige, die sich das fröhliche Spektakel nicht entgehen lassen wollten. Für die Musik sorgten die Hausener Kirmesmusikanten, die gleich auf dem ersten Wagen mit einer Drehorgel einen ganz besonderen Augen- und Ohrenschmaus boten.Neben Ronald Holzapfel, Hans-Jürgen Barthel und Michael May musizierte hier auch Bürgermeister Stefan Nolte. Er erzählte, dass es den Hausener Kirmesburschenverein mit derzeit 30 Mitgliedern, die von Nicky Luster geleitet werden, schon seit 64 Jahren gibt und damit auch die ortstypischen Traditionen.Eine davon ist die Hammelrede, die in diesem Jahr kurz vor dem Umzug David Schäferverlas. Schäfer ist seit 15 Jahren im Kirmesburschenverein aktiv. Die Hammelrede verfasste er zum dritten Mal. Mit dabei sei tatsächlich immer ein Hammel, der extra einen passenden Namen verpasst bekäme und dann quasi als Sündenbock für die verschiedensten Verfehlungen und Vorfälle im Dorf herhalten müsse.In diesem Jahr wurde der Hammel auf „Ben der Boykottierer“ getauft. Einzelheiten aus der Hammelrede wollte David Schäfer aber dann doch nicht preisgeben, denn die sei mitunter sehr persönlich. Um die Hausener schon mal auf den im nächsten Jahr bevorstehenden Abwasserkanalbau einzustimmen, waren ein paar der Kirmesburschen, man erkannte sie an den signalfarbenen orangen Westen, fleißig dabei, rot-weiße Absperrbänder meterweise um die Häuser zu spannen und schon mal provisorische kleine Anschlussstutzen aus Plaste in die Vorgärten zu setzen. Auf diese wurden dann nach dem Entrichten der „Anschlussgebühr“ entsprechende Quittungen geklebt.Ein Blickfang im Umzug war außerdem der gruselig gestaltete Geisterhaus-Wagen von Stefan und Claudia Müller. Öffnete man daran eine Seitentür, so kam ein schauriges Gerippe mit rotglühenden Augen zum Vorschein. Und auch sonst kam bei den beiden so manches schreckliche Utensil zum Einsatz. An die mehr oder weniger erschrockenen „Opfer“ verteilten sie hinterher zum Trost reichlich Süßes.Nur etwa zwei Wochen hätte das Zusammenzimmern und Dekorieren ihres Wagens gedauert, erzählten sie. Mit dem Spruch „So manch einen gruselt‘s in der Nacht, wenn er seine Haustür nicht zugemacht“ nahmen sie eine der aktuellen Stimmungslagen aufs Korn.Von Angst war im Umzug aber nichts zu spüren. Fröhlich tummelten sich um den Motivwagen „Zauber aus 1001 Nacht“ von Familie Gundolf Siebold, der mit einer großen, goldenen Wunderlampe ein Blickfang war, farbenfroh gekleidete orientalische Schönheiten, unter ihnen auch Gäste aus der Altmark und Wismar. Wie sie berichteten, war der Wagen ein Gemeinschaftswerk von drei Familien und Freunden. Und nicht nur beim Herrichten und dem Festumzug hätte man viel miteinander gelacht, hieß es.Reichlich Spaß gab es auch auf und um den „Mexiko-Wagen“ der unter dem Motto „Mexikaner liegen in der Sonne. Wir freuen uns der Kirmeswonne“ mit dabei war. Zwei der lustigen „Mexikaner“, Christian Kaufung und Guido Brand, hatten Esel „Ombre“, der nur hin und wieder mal störrisch war, mit dabei.Die fröhliche Umzugsstimmung setzte sich bei der anschließenden Disco mit DJ Klausi im Festsaal noch lange fort. Mit dem Burschenamt und einem Frühschoppen mit „Sir Henry“ klang am Montag die diesjährige Hausener Kirmes in gemütlicher Runde aus.

Juvita Sappelt / 13.10.15 / TA
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Quellen-Url: TA Eichsfeld